Kernprozesse

Entsorgung

Die Hygienerichtlinien regeln die Entsorgung unterschiedlicher Abfälle in den Küchen von Verpflegungs- und Gastronomiebetrieben. Das Trennen der Abfallarten in den Betrieben ist schon etablierter Alltag. Als schwieriger erweist sich aber das Vermeiden der unterschiedlichen Abfälle. Es gilt, nach dem Grundsatz „Vermeidung vor Verwertung“, Abfälle zu reduzieren. Im Fokus sind dabei sowohl Lebensmittel als auch Verpackungen.

Es hat sich als sehr erfolgreiche Strategie bewährt, die Vermeidung von Lebensmittel- oder Verpackungsabfällen als Projekt im Betrieb zu starten, das in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess endet. Erfolgreich wird es, wenn es mit ausreichend Ressourcen versehen in einem partizipativen Ansatz, der Mitarbeitende in den vollständigen Prozess des Projektes integriert, geplant und umgesetzt wird.

Maßnahmen entwickeln, umsetzen und prüfen

Ursachen für die Entstehung von Lebensmittelabfall können, abhängig vom Betrieb, sehr unterschiedlich sein. Versuchen Sie gemeinsam im Team die Daten zu bewerten und Prozesse und Strukturen zu identifizieren, die das Entstehen von Lebensmittelabfällen verursachen. Binden Sie auch Mitarbeitende aus Schnittstellen zum Verpflegungsbetrieb ein. 

Entwickeln Sie im Team mögliche Maßnahmen. Priorisieren Sie diese nach Wichtigkeit und Machbarkeit. Häufig sind Maßnahmen mit geringen oder gar keinen Investitionen ausreichend. Wichtig ist, dass die Maßnahmen im Arbeitsalltag mit wenig Aufwand und wenig Kommunikation durch die Betroffenen umgesetzt werden können. 

Bevor Sie die Maßnahmen umsetzen, legen Sie Reduktionsziele fest (Welche Reduktionsziele sollen in welcher Zeit erreicht werden?) und halten Sie alles in einem Maßnahmenplan schriftlich fest: Termine, Aktionen und zuständige Mitarbeitende.

Sie können auch mehrere Maßnahmen gleichzeitig umsetzen. In der Umsetzungsphase empfiehlt es sich, allen Mitarbeitenden die Ziele, Maßnahmen, Veränderungsschritte sowie die jeweiligen Ansprechpartner mitzuteilen. Persönliche Auswirkungen, die mit den Veränderungen einhergehen, sollten aufgezeigt werden. Auch mit Kunden oder Gästen sollte kommuniziert werden. Abhängig von der Maßnahme gilt es:

  • neue Tätigkeitsbeschreibungen zu formulieren (Einsatz von Servicekräften im Krankenhaus), 
  • Arbeitsanweisungen neu- oder umzuschreiben (Kellenpläne für die Ausgabe), 
  • Prozesse zu formalisieren (schriftliche Rückmeldesysteme), 
  • neue Prozesse anzustoßen (Informationen von der Spülküche zur Speiseplanung).

Begleiten Sie die Umsetzung mit ständiger Kontrolle und Reflexion, um zu überprüfen ob die Ziele erreicht werden. Es empfiehlt sich, unter ähnlichen Rahmenbedingungen eine zweite Messung durchzuführen und mit den Zielen sowie der Erstmessung zu vergleichen. Neben der Kontrollmessung sprechen Sie auch mit den Mitarbeitenden über ihre Erfahrungen, um den Erfolg der Maßnahme abzuschätzen.

  • Maßnahme war erfolgreich: In den Arbeitsalltag übernehmen, ggf. weitere Maßnahmen testen
  • Maßnahme war nicht erfolgreich: Maßnahmen korrigieren oder andere Maßnahme auswählen

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